Die Gefahr besteht, dass wir uns zu einer "Angstgesellschaft" entwickeln. Es gibt keine Zeit und wenig Platz für feine Nuancen  und leise Töne, da dies Schwäche signalisieren könnte.

"Blind Date" ist ein Experiment, das sich mit der Frage auseinandersetzen will, was und wieviel lassen wir von uns persönlich noch zu, wenn wir uns dem "Fremden" preisgeben  (einem Menschen oder einer Situation). Wie sehr verstellen wir uns beim "Aufeinanderzugehen" und zu welchen Risiken sind wir heute noch bereit, wenn wir uns tatsächlich sehen und spüren.

Das neue Jahrtausend verspricht eine noch ausgefeiltere und schnellere Kommunikationstechnik, die es uns ermöglicht, sehr bequem und einfach in "Kontakt" zu treten. Dieser "Kontakt", losgelöst vom Körper-, Geruchs- und Tastsinn, wird aber scheinbar zu einem abstrakten Gebilde. Wenn uns die Technik diese Sinne auch noch  abnehmen wird, besteht die Gefahr, dass wir "Menschen ohne Eigenschaften" werden. Wir sehen ohne zu sehen, wir riechen ohne zu riechen - wir selbst werden abstrakte Gebilde und die eigentlichen "Hilfsmittel" werden lebendiger als wir selbst.

In den 80 Minuten werden vier Tänzerinnen und Tänzer "aufeinander losgelassen", die nicht nur die Interpreten einer Idee sind, sondern viel mehr das Experiment des Körpertheater selbst beinhalten und somit auch einen kritischen Betrachtungswinkel auf den Tanz und das Theater öffnen.

ms-tanzwerk

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